Die neue Klosteranlage entwickelt sich um die Klosterkapelle als spiritueller und identitätsstiftendem Mittelpunkt der Gesamtanlage. Sie nimmt deren städtebauliche Richtung auf. Umrahmt wird die Kapelle von Pflegewohnheim und Betreutem Wohnen, welche verbunden durch die Klostermauer die „Neue Klosteranlage“ bilden.

Die bestehende Parkanlage kann durch die vorgeschlagene Baukörperstellung größtenteils erhalten werden und dient Bewohnern und Besuchern zur gemeinsamen Erholung. Die Wohnbebauung gruppiert sich um die „Klosteranlage“. Sie stellt Bezüge zur nördlich und südlich anschließenden vorhandenen Bebauung her. Durch einen Vorplatz vor der Kapelle bindet auch das Wohnquartier direkt an die Kapelle an. Die Gebäude entlang der östlichen Grundstücksgrenze bilden eine klar definierte Raumkante zur angrenzenden Höhenanlage.

Die neue „Klostermauer“ verbindet Pflegeeinrichtung, Klosterkapelle und Betreutes Wohnen und fasst diese zu einer Einheit, der neuen „Klosteranlage“, zusammen. Öffnungen in der Mauer bieten Durchblicke in die Klosteranlage und ermöglichen den Zugang. Die Klostermauer steht somit sinnbildlich für die Verbindung zwischen „Innen“ und „Außen“ und wird zum Symbol der Verknüpfung mit dem Ort, der Geschichte und der gelebten Gemeinschaft.

Pflege:

Die Erschließung des Pflegeheims und der Priesterapartments erfolgt auf der unteren Gebäudeebene der bestehenden Seminarräume (517,20NN). An der Schnittstelle zwischen bestehender Klosterkapelle und dem neuen Pflegeheim befindet sich die Rezeption. Über diese sind sämtliche Nutzungen im Gebäude miteinander
verbunden.

Die 11 Priesterapartments orientieren sich nach Süden und Westen, der Küchentrakt gräbt sich mit den Lagerräumen in den Hang nach Osten ein. Der der Klosterkapelle vorgelagerte Platz schließt auf Bestandshöhe (520,70NN) an das Pflegegebäude an. Von dort gelangen externe Besucher zum einen direkt in die Klosterkapelle, zum anderen über eine Cafélounge ebenfalls direkt in das Pflegeheim. Das Café erhält eine großzügige Dachterrasse mit Blick in den Klosterpark, eine Bestuhlung im Bereich des Vorplatzes ist ebenfalls möglich.

Die Haupterschließung des Pflegeheims mit Treppenhaus und Aufzügen gliedert sich direkt an das Stationszimmer an. In dieser Mittelzone befinden sich die Besprechungs-, Personal und Aktivierungsräume, sowie Toiletten und Lagerräume. Von dort aus gelangt man in die zu beiden Seiten angegliederten Wohnbereichen für je 15 Bewohner. Die Gemeinschaftsräume mit Wohn- und Essbereich und Küche befinden sich an den Gebäudeecken im Westen und Osten. Die Essbereiche orientieren sich dabei zum Innenhof, den Wohnbereichen ist jeweils eine große Terrasse vorgelagert. An der Nahtstelle zwischen beiden Stationen liegt auf der Südseite das gemeinsame Pflegebad.

Betreutes Wohnen:

Die Erschließung des Betreuten Wohnens erfolgt auf Ebene 2 des Gebäudes (520,20NN). Von hier wird auch die Klosterkapelle über einen eingehausten und teilverglasten Steg entlang der Klostermauer mit dem Gebäude verbunden. Auf den Ebenen 2+3+4 befinden sich jeweils acht nach Süden und Westen orientierte, auf Ebene 1 drei nach Westen orientierte Wohnungen, die sämtlich über vorgelagerte Loggien verfügen. Auf Ebene 1 befindet sich der Gemeinschaftsraum mit kleiner Küche und vorgelagertem Freisitz, sowie hangseitig Technik und Lagerräume. Über zwei Ausgänge ist der direkte Zugang zum Park möglich.

Wohnen:

Die Wohngebäude werden von der öffentlichen Fläche über einen gemeinsamen Innenhof erschlossen, welcher mit Sitz- und Spielmöglichkeiten zur Begegnung dient. Beide Gebäude sind durch eine Tiefgarage mit 20 Stellplätzen verbunden. Sie wird über eine Rampe entlang eines kleineren 3-geschossigen Gebäudes erschlossen. Dort befinden sich in Ebene 1 zwei Wohnungen, in den darüber liegenden Ebenen 2 und 3 je 3 Wohnungen. Das größere Gebäude präsentiert sich viergeschossig mit jeweils drei Wohnungen auf jeder Ebene. Pro Ensemble entstehen somit 20 Wohnungen mit ebenso vielen TG-Stellplätzen.

Im Bereich mit erhöhter Beaufschlagung durch Straßenlärm befinden sich im Bereich des Betreuten Wohnens 12 Wohnungen die sich zur Straße hin orientieren. Als Lärmschutzmaßnahme können hier die vorgelagerten Loggien verglast werden. Der Lärmbeaufschlagung im nordwestlichen Wohnblock kann mit einer Kombination aus kontrollierter Wohnraumbelüftung und einer Schallschutzverglasung der Fenster begegnet werden.

Wohnprojekt ‚La Plata – Alt werden im Kloster‘ mit Pflegeheim, Seniorenwohnungen und Betreutem Wohnen auf dem Areal des Dreifaltigkeitsklosters

Standort:Laupheim – Landkreis Biberach
Bauherr:illerSENIO – Caritasverein Illertissen gGmbH
General-unternehmer:Matthäus Schmid Bauunternehmen GmbH & Co. KG, Hornberg 8
88487 Mietingen-Baltringen
Lph:1-5
Projektstand:Start Lph 5 in 04-2021
Bearbeitung:Markus Donhauser,
Magnus Postweiler
Mitarbeit: Enrico Bruckmeier,
Kathrin Rödling,
Clemens Schmitteckert,
Hubert Wrba
Modellbau:Bernhard Büttner
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